K. Sten – Wege
Grundlage für die Werkgruppe „Wege“ ist der Satz: „Kunst ist Philosophie mit visuellen Mitteln.“ So, wie der Mensch durch die Philosophie zu Erkenntnissen gelangt, so kann die Kunst ebenfalls zur Erkenntnis führen oder diese zumindest abbilden. Es handelt sich bei den Bildern von K. Sten um eine Werkgruppe, die sich mit Straßen bzw. Wegen als Metapher beschäftigt. Im übertragenen Sinn auf das Leben bezogen, sind dies Lebenswege. Die Lebenswege kann man alleine gehen oder auch gemeinsam mit einer anderen Person.
Und wenn man zurückblickt, stellt man fest, dass sich gemeinsame Wege ergeben, aber auch wieder verlieren. Man kann auf seinem Weg eine Person treffen, die den Weg mit geht, Wege können sich aber auch trennen. Die Wege haben – gemeinsam oder allein gegangen – eine Vergangenheit, eine Gegenwart und eine Zukunft. Die Wege können parallel verlaufen oder sich kreuzen. Sie können zusammenführen oder auseinanderlaufen. Personen können sich unterschiedlich aufeinander zubewegen, sie können es gemeinsam tun oder nur einer tut es. Personen können sich auch auseinanderentwickeln, der eine mehr, der andere weniger. Es gibt Wege, die zentral und wichtig sind, andere laufen an der Peripherie.
K. Sten hat eine sehr einfache und strenge Formensprache gefunden, um das Nachdenken über Lebenswege anzustoßen. Verwendet werden Straßenfolien und Geländematten aus dem Modellbau. Es werden ausschließlich gerade Wege ohne Kurven angebracht. Die
Grasmatten repräsentieren den Möglichkeitsraum, in dem Menschen ihren Weg gehen können. Die Blickrichtung auf die Bilder sollte von unten nach oben gehen. Nichts lenkt von der Assoziation an die eigene Biografie ab. Letztlich bleiben aber alle Wege unvollendet,
jedes Bild zeigt nur eine Zeitspanne und ist damit lediglich ein Zeitfenster, ein Ausschnitt.